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Walter Benjamin (1892-1940) war ein deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer französischer Literatur (Wikipedia).

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

[28:58] Der erste Teil der insgesamt knapp anderthalbstündigen Animation von Benjamins berühmtem Essay.

[28:08] Der zweite Teil von Benjamins berühmtem Essay. Wie der erste Teil wurde auch dieser mit der Version 0.7 von prolysarik erstellt.

[29:15] Der dritte und letzte Teil der Animation wurde mit der Version 0.8.2 (Mantegna) von prolysarik erstellt, allerdings ganz im Stile der ersten beiden Teile.

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit entstand 1935, als Benjamin bereits vor den Nationalsozialisten nach Paris geflüchtet war. Zunächst erschien es in französischer Sprache, doch versuchte es Benjamin auch in zwei deutschsprachigen Zeitschriften, die in Rußland erschienen, zu veröffentlichen. Trotzdem er sich im Vorwort bemühte, es als für die kommunistische Sache als vorteilhaft darzustellen, wurde dies jedoch abgelehnt. 1938 überarbeitete er den Text.

Abgesehen von einer durch Benjamin nicht anerkannten Übersetzung der französischen Fassung erschien der Essay erst 1955 in deutscher Sprache. In seiner Zeit wenig beachtet, wurde er in den 1960er-Jahren entdeckt und entwickelte sich insbesondere in den 1980er-Jahren zu einem der »Gründungsdokumente der Kultur- und Medientheorie der Moderne« (Wikipedia).


Es handelt sich um einen der Lieblingstexte meines Vaters. Er empfahl mir den Text und lieh mir sein Exemplar, als ich schon von zu Hause ausgezogen war. Es zu lesen stand zu jener Zeit nicht sonderlich hoch auf meiner Liste abzuarbeitender Aufgaben. Einige Wochen später drängte er auf Rückgabe des Buches. Als ich dem dann wieder einige Zeit später nachkommen wollte (ich glaube, ich hatte es bis dahin immer noch nicht gelesen), wollte er es schon nicht mehr haben, denn er hatte sich ein neues Exemplar besorgt. Es war also ein Buch, daß mein Vater immer wieder konsultierte und nicht missen mochte.

Bewußt ist die Textanimation schlicht gehalten und beschränkt sich auf die Einblendung des gerade gesprochenen Wortes. Eventuell stellt sich da die Frage, ob das das überhaupt kinetische Typographie ist. Ich denke doch! Denn auch bei einer Einblendung handelt es sich um eine Veränderung in der Zeit (also Bewegung). Abgesehen davon fließt der Text.

Bei den ersten beiden Teilen habe ich den Umbruch gemacht, indem ich den Text parallel mit LaTeX gesetzt habe (automatischen Umbruch habe ich in den ersten Version meiner Software versucht, dann aber bald aufgegeben). Als Gedankenstriche dienen Geviertstriche statt Halbgeviertstriche usw. Demgegenüber habe ich im dritten Teil versucht, mich weitgehend an die Satzregeln zu halten, mit denen ich mich in der Zwischenzeit auseinandergesetzt habe. Der Zeilenumbruch erfolgte dabei händisch (also jeweils durch Setzen einer Anweisung zum Beginn einer neuen Zeile). Mittlerweile möchte ich beim Setzen möglichst wenig automatisch erledigt haben, das Vorbild ist der Handsatz. Das bedeutet auf der einen Seite mehr Arbeit, auf der anderen gewährt es die größtmögliche Kontrolle.

Im dritten Teil habe ich die kinetische Kalligraphie zum ersten Mal eingesetzt, um eine Unterschrift zu animieren.

Da es sich bei meinen eigenen Texten weitgehend um längere Prosatexte handelt, ist die Animation dieses Essays für mich persönlich ein wichtiger Schritt zur Entwicklung einer eigenen, dafür notwendigen Ästhetik.

Marcus Daniel Cremer (26. August 2019)